Referenz: Bauschmuck „Haus Würzgarten“
F E I N F O R M Schmuck-Kollektion „Haus Würzgarten“:
der „8er – Ring“
Erste Inspiration für den 8er – Ring war eine schmiedeeiserne Halterung für ein Nasenschild aus der historischen Frankfurter Altstadt aus Archivmaterial.
Der 8er -oder Unendlichkeitsring war das erste Schmuckstück der Kollektion „Haus Würzgarten“. Ein Wechsel aus jeweils vier liegenden und vier stehenden „8er Figuren“ ergibt erneut die Zahl 8. Ein System im System.
Wie der 8.Tag die neue Woche eröffnet, kehrt mit der Oktave die Tonleiter zu ihrem Ursprung zurück. Der Ring mit seiner Symbolik versinnbildlicht den Neuanfang im Würzgarten, die Vergangenheit achtend integrierend.
Ursprünglich stammt das Zeichen der liegenden 8 – die Lemniskate – aus der Mathematik, in der es für eine unendliche, abstrakte Größe steht. Die 8 gilt seit Zeiten Pythagoras‘ als Zahl der Gerechtigkeit, da sie sich immer wieder in gleiche Teile zerlegen lässt. Seit der Antike symbolisiert die 8 in vielen Kulturen die Verbundenheit von Himmel und Erde, Diesseits und Jenseits, Zeit und Ewigkeit. Sie nimmt Referenz auf den hermetischen Grundsatz: „wie Oben so Unten, Innen wie Außen, im Kleinen wie im Großen“ und steht mit ihrer Ausgeglichenheit und Symmetrie als Glückszahl, die Gleichgewicht und Harmonie verkörpert.
Durch die vielfältige Symbolik kann der Ring als Zeichen für ewige Verbundenheit, aber auch für große Hoffnung und unendliche Stärke stehen. Das Schmuckstück drückt die Verbindung zu einer großen Einheit aus.
Der „8er – Ring“ der Schmuck-Kollektion von FEINFORM ist als Ring konzipiert. Gefertigt in Handarbeit „finest form“ – FEINFORM – handmade in Germany.
Architektur & Bauschmuck „Haus Würzgarten“
Der „neue“ Würzgarten ist ein schöpferischer Nachbau – eine Rekonstruktion – die sich weitestgehend am historischen Vorbild (erbaut als Neuerrichtung 1530) orientiert. Die urkundliche Erstnennung des Gebäudes geht zurück auf das Jahr 1292.
„Bei dem alten und neuen Würzgarten handelt es sich um ein typisch verputztes Fachwerkhaus mit verschiefertem, zweigeschossigen Giebel und sogenannter „Frankfurter Nase“ auf steinernem Erdgeschoss. Die drei Obergeschosse mit fünf Fenstern und zwei Überhängen weisen alle Formen der Spätgotik auf. Als Besonderheit können die geschnitzten Eselsrücken oder Kielbögen über den Fenstern des Dachstocks angeführt werden. Darunter versteht man einen Bogen mit geschweiften Kanten, der im unteren Teil konkav geschwungen ist.“ (siehe Fußnote)
Das Vorbild – siehe Bauschmuck – für das historische Gebäude, sowie das neu errichtete Haus (Fertigstellung 2018), war und ist zum Einen das Haus „Großer Engel“ am Nordende der Ostzeile des Frankfurter Römerbergs (erbaut als Neuerrichtung 1562). Seinerzeit war das Gebäude der schmuckreichste Privatbau der Spätgotik in Frankfurt/ Main. Außerdem das „Haus der 7 Laster“ (erbaut 1567) in Limburg an der Lahn.
Carl Theodor von Reiffensteins‘ Aquaralle, datiert 1864, sowie historisches Fotomaterial, aufgenommen ca. 1930 – 1940, waren die Referenzen für die Planung bzw. Neuerrichtung des Würzgarten.
Der Bauschmuck an der Außenfassade des historischen und neuen Würzgarten war – bzw. ist – nicht nur rein ornamentales „Zierwerk“. Die Fassade eines Hauses ist Eingangs-bzw. Schauseite und zugleich das “Gesicht“ des Gebäudes. Hinsichtlich des Gebäudeschmucks spielen schon immer kulturgeschichtliche-, sozialpolitische und ästhetische Aspekte eine wesentliche Rolle.
Die Schaufassade ist als „Kleid“ des Hauses zu verstehen. Die Gestaltung und Ornamentik im Außenbereich ist häufig Verweis auf die Funktion im Innenraum.
Die Figuren, Wächterfigur = „Satyr“ und die Maske = „ Neidmaske“ unterhalb der „Frankfurter Nase“ im Giebelfeld unter dem Dach haben schützende, apotrophäische Wirkung. Die Kielbogenformen am Würzgarten verweisen möglicherweise auf den Transport der Gewürze und Materialien per Schiff, die seit 1713 im Ladengeschäft feilgeboten wurden, denn der Umriss des Bogens gleicht einem auf den Kopf gestellten Schiffskiel.
Im rechten der vier Felder unter dem entsprechenden Kielbogen erkennt man einen stilisierten Engel der seine Flügel schützend weit ausbreitet. Nicht unwahrscheinlich: ein Verweis bzw. eine Referenz an das Haus zum „Großen Engel“.
Die figürlichen, weiblichen und männlichen Masken im Fries unterhalb des Giebelfeldes werden durch ornamentales „Füllwerk“ auflockernd ergänzt und verweisen auf die Endlichkeit. Derartige Masken finden sich auf Sarkophagen in antiken Fresken.
Eine in sich gespiegelte Konsole an der Fassade im 1. Stockwerk trägt optisch den ersten Überhang. Die Schauseite der beiden Konsolen zieren einzelne, stilisierte Calla Blüten umgeben von Rankwerk und Zierornamentik. Die Calla ist in vielen Kulturen Symbol für die Unsterblichkeit.
Eine einzelne, kleine Konsole im 2. Stockwerk linkerhand stützt optisch den geschweiften Dachübergang zum Nachbarhaus. Die Schauseite zeigt ein Rankenornament welches den Akanthus (Distelgewächs) darstellt. Das Blattwerk wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze verehrt. Möglicherweise nimmt dieses Ornament Bezug auf das Ladengeschäft von 1713, welches u. A. allerlei Pflanzen und Kräuter vertrieb.